MTV Gross Lafferde

 
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„Gut eingelebt und die richtige Entscheidung“ – Halbzeit im FSJ

Viele Jahre wurde im MTV Groß Lafferde überlegt, wie die Jugendarbeit im Verein und insbesondere die Zusammenarbeit mit Schulen besser gestärkt werden kann. 2020 war es dann soweit: Zusammen mit dem TSV Söhlde schuf der MTV eine FSJ-Stelle. Für dieses „Freiwillige Soziale Jahr“ können sich Schulabgängerinnen und Schulabgänger bei verschiedenen sozialen Einrichtungen bewerben. Das FSJ ist somit eine Art Nachfolger des ehemaligen Zivildienstes.

Auf die FSJ-Stelle hat sich unter anderem auf Nico Degenhof aus Braunschweig beworben. Der 20-jährige Löwenstädter erwarb 2019 die Fachholschulreife. „Nach fast der Hälfte meines FSJ kann ich sagen: Das FSJ in Söhlde und beim MTV war für mich definitiv die richtige Entscheidung“, sagt Nico Degenhof und ergänzt: „In meiner Freizeit war ich immer sehr sportlich und habe viele verschiedene Sportarten ausprobiert. Von daher war für mich klar, es sollte schon ein sportliches FSJ werden.“

Kurz vor Ende des ersten FSJ-Halbjahres zog Nico Degenhof gemeinsam mit NTV-Pressewart Christoph Meyer ein erstes Fazit.

Christoph Meyer: Nico, bald sind die ersten vier Monate Deines FSJ in Groß Lafferde und beim TSV Söhlde um. Wie waren Deine ersten Monate als FSJ’ler?

Nico Degenhof: Die ersten Monate waren sehr ereignis- und lehrreich. Ich bin super in beiden Vereinen aufgenommen worden und sehr positiv von meinem FSJ überrascht. Ich wurde direkt gut eingebunden und konnte mich schnell in beiden Vereinen einleben. Egal welche Rückfragen ich bei beiden Vereinen hatte, mir wurde immer wieder geholfen und ich wurde immer wieder angeleitet, wie ich die vielen verschiedenen Aufgaben erledigen kann.

Christoph Meyer: Während Deines FSJ unterstützt Du in zwei unterschiedlichen Vereinen. Was sind Deine Aufgaben im TSV und MTV?

Nico Degenhof: Die Aufgaben sind schon verschieden, da ich in unterschiedlichen Bereichen tätig bin. Beim TSV Söhlde unterstütze ich vor allem im Fußballtraining in Jugendmannschaften. Des Weiteren helfe ich in der Schule bei der Betreuung der 1. und 2. Klasse. Ansonsten bin ich noch beim Kinderturnen zuständig und bei organisatorischen Aufgaben. Hier beim MTV Groß Lafferde bin ich bei der Unterstützung des Handballtrainings zuständig und helfe ebenfalls beim Kinderturnen mit. Ansonsten bin ich im MTV-Treff für organisatorische Aufgaben zuständig und unterstütze den Vorstand bei der Verwaltung.

Christoph Meyer: Wie sind Deine Arbeitstage aufgebaut? Musst Du zwischen beiden Orten pendeln, um Deine Aufgaben zu erledigen?

Nico Degenhof: Die Arbeitsteilung ist grundlegend so aufgebaut, dass ich dreimal in der Woche – immer montags, mittwochs und freitags – in Söhlde bin. An diesen Tagen unterstütze ich auch die Schule bei der Kinderbetreuung. Dienstags und donnerstags bin ich in Groß Lafferde zuständig. Aufgrund des Coronaviruses bin ich in diesen Wochen viermal in Söhlde zuständig und habe jeden Donnerstag einen Präsenztag im MTV-Treff.

„Wir haben viele Jahre überlegt, ob wir diesen Schritt, eine FSJ-Stelle zu schaffen, wagen wollen. Für uns standen dabei immer die Chancen durch ein FSJ dem Anspruch gegenüber, den FSJ-Absolventen möglichst perfekt anleiten zu können“, umriss Andreas Winkler, 1. Vorsitzender des MTV, auf verschiedenen Veranstaltungen immer wieder den Groß Lafferder Selbstanspruch. Für den MTV Groß Lafferde ist Nico Degenhof der erste FSJ’ler in der Vereinsgeschichte und lobt die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem TSV Söhlde. Nach vier Monaten FSJ konstatiert Winkler: „Eine FSJ-Stelle ehrenamtlich zu betreuen ist extrem aufwändig. Dazu kommt die Corona-Pandemie, die wirklich alle unsere Pläne auf den Kopf gestellt hat.“ Mittlerweile seien aber alle Strukturen praxis- und pandemietauglich.

Christoph Meyer: Die Corona-Pandemie bestimmt aktuell unser Leben und auch Dein FSJ. Wie haben sich Deine Aufgaben durch Corona im FSJ geändert?

Nico Degenhof: Die Corona-Pandemie hat alle Sportangebote stillgelegt. In Groß Lafferde erledige ich fast ausschließlich Verwaltungsaufgaben. Die erste Dezemberwoche habe ich mich bspw. um die jährliche Gema-Meldung gekümmert. Hierbei wurde ich gut von Petra Schlaphoff, der 1. Kassiererin im MTV, unterstützt, da mir ansonsten ein paar Vorkenntnisse gefehlt hätten.

Weiterhin findet die Schulbetreuung in Söhlde statt. Dort führe ich unter anderem Aufsicht, damit kein Kind unabgemeldet das Schulgelände verlässt. Teil der Betreuung ist auch, dass ich mit den Kindern verschiedene Spiele spiele. Besonders beliebt sind natürlich Fußball oder auch Verstecken. Coronabedingt muss ich auf dem gesamten Schulgelände eine Maske tragen, aber ansonsten ist der Ablauf relativ ungestört. Lediglich die verschiedenen Jahrgänge sind während der Pausen getrennt und haben feste Pausenzeiten. Neben der Schulbetreuung helfe ich auch beim TSV in der Vereinsverwaltung und erstelle aktuell das Inventurverzeichnis.

Christoph Meyer: Als FSJ’ler musst Du an verschiedenen Seminaren teilnehmen. An welchen Seminaren hast Du teilgenommen?

Nico Degenhof: Grundsätzlich muss man zwischen sogenannten Pflicht- und Wahlseminaren unterscheiden. Die Pflichtseminare dienen normalerweise der Vernetzung der verschiedenen FSJ’ler. Diese treffen sich immer wieder zu mehrtägigen Seminaren, um allgemeines Wissen über den Freiwilligendienst als auch übergreifende Themen zu lernen. Normalerweise sind diese Seminare an verschiedenen Orten. Leider ist das in der aktuellen Situation nicht möglich, sodass alles nur online stattfindet und vor allem die gemeinsame Zeit mit anderen FSJ’lerinnen und FSJ’lern in Niedersachsen wegfällt.

Mein Wahlseminar ist der Übungsleiterschein als Basketballtrainer. Hintergrund ist mein FSJ-Projekt in Söhlde, in dem ich eine Basketball AG initiieren möchte. Mich begeistert bei dem Sport die Dynamik und Teamfähigkeit im Spiel. Selbst bei hohen Rückständen ist bis zum Schluss immer alles möglich. Diese Freude und den Spaß, den ich beim Basketball spielen mit meinen Kumpeln habe, möchte ich auch den Schülerinnen und Schülern vermitteln.

Christoph Meyer: Wie fällt Deine Halbzeitbilanz aus? Würdest Du Dich wieder für ein FSJ beim TSV Söhlde und MTV Groß Lafferde entscheiden?

Nico Degenhof: Definitiv ja! Die Kooperation zwischen TSV und MTV kann ich nur loben. Nils Wallossek (1. Vorsitzender TSV Söhlde) und Andreas Winkler stimmen sich immer wieder hervorragend ab, sodass ich feste Arbeitstage in Söhlde oder Groß Lafferde habe und tagsüber nicht zwischen beiden Dörfern pendeln muss. Was ich mittlerweile deutlich merke, ist, dass das FSJ mein Selbstbewusstsein und Auftreten deutlich verbessert hat. Insbesondere am Anfang fiel mir der offene Kontakt mit den vielen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern schwierig und ich war oft nervös. Das hat sich alles sehr gebessert: Heute bin ich kontaktfreudiger, wenn ich neue Personen kennenlerne. Durch die zwei Arbeitsorte hat sich auch meine Kommunikation deutlich verbessert. Gerade meine persönliche Entwicklung zeigt mir, dass die Entscheidung, ein FSJ beim TSV und MTV zu machen, definitiv die richtige Entscheidung gewesen ist! Schade ist, dass einige Projekte und Aufgaben des FSJ durch die Corona-Pandemie unmöglich geworden sind.

Christoph Meyer: Wie ist Dein Ausblick für das kommende Jahr?

Nico Degenhof: Natürlich hoffe ich, dass sich die Coronalage spätestens ab April wieder Sportangebote wieder ermöglicht. Bis dahin werde ich beide Vereine weiter in der Verwaltung und in der Schule unterstützen. Auch über meine persönliche Zukunft werde ich mir weiter Gedanken machen können. Das Schöne an diesem FSJ ist auch, dass ich viele Leute kennenlerne und mir die vielen Gespräche die Gelegenheit geben, nachdenken zu können, was ich nach meinem FSJ machen möchte. Aktuell möchte ich im Wintersemester anfangen, BWL zu studieren.

Christoph Meyer: Nico, vielen Dank für das Gespräch und die Einblicke in Dein FSJ.

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Veröffentlichung

Mi, 30. Dezember 2020

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