Ehemalige MTVer spielen stark bei BUNDESLIGA-Relegation in Gr. Lafferde

„Puh, das waren zwei anstrengende Wochenenden“, zeigt sich Handballwart Steffen Slabon nach dem Putzdienst am zweiten Wochenende mit Bundesliga-Handball in der Sporthalle „Am Lafferder Busch“ zufrieden, aber auch erschöpft. In der Tat boten beide Wochenenden am Lafferder Busch Jugendhandball vom Feinsten und nach Abschluss der 2. Runde hallte das Steigerlied im Jubelkreis des Gruppensiegers aus Aue durch die Halle.

 

Der Reihe nach: Nachdem die erste Runde bereits auch in Groß Lafferde am Wochenende vom 25. und 26.Mai 2019 ausgetragen wurde, kamen die sechs Mannschaften aus Aurich (Niedersachsen), Oyten (Landkreis Verden), Anderten (Stadt Hannover), Hildesheim, Bissendorf (Landkreis Osnabrück) und Aue (Erzgebirge, Freistaat Sachsen) ein zweites Mal nach Groß Lafferde. Die Ergebnisse der ersten Runde wurden dabei mit in die zweite Runde genommen. Lediglich die drei Ergebnisse gegen die JSG Hainich/Nessetal (Landkreis Gotha, Thüringen), die sich nicht für die zweite Runde qualifizieren konnte, wurden gestrichen.

 

Das zweite Turnierwochenende startete mit dem „Schlüsselspiel“ (Philipp Braun, Trainer NSG EHV/Nh. Aue). Brauns Mannschaft startete mit 4:0 Punkten vom Platz an der Sonne gegen den TV Oyten, der in den letzten zwei Jahren Bundesligist war. Oyten hatte jedoch die Last der ersten Runde zu tragen und stand mit 0:4 Punkten bereits mit dem Rücken zur Wand. So entwickelte sich ein rassiges und spannendes Spiel auf hohem Niveau. Insbesondere die Abwehrreihen um die guten Torhüterreihen schenkten sich nichts. Mit zunehmender Spielzeit konnte sich der Favorit schließlich absetzen und am Ende mit 10:17 gewinnen. Freude auf der einen, stand tiefe Enttäuschung und Tränen auf der anderen Seite gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt konnte der TV Oyten den erneuten Traum von der Bundesliga nicht mehr erreichen und stand als erste Mannschaft fest, die nicht mehr in der Aufstiegsverlosung dabei war.

 

Die anderen Spiele folgten dem Eindruck des ersten und der ersten Relegationsrunde. Erst kurz vor Schluss konnten sich die jeweiligen Gewinnermannschaften absetzen und die Spiele für sich entscheiden. Stark spielte hierbei Eintracht Hildesheim auf, die fast komplett mit einem B-Jugendkader antraten. Regie führte bei den Domstädtern der ehemalige Groß Lafferder Spieler Julian Fischer. „Man sieht deutlich, dass sich Julian im Vergleich zu uns nochmal gesteigert hat. Das Niveau, das er nun bei Hildesheim erreicht hat, hätte er bei uns in Groß Lafferde nicht so schnell erreicht“, zeigt sich Slabon von Fischers Spielweise beeindruckt.

 

Mit Ayke Donker und Jesper Langeheine waren neben Julian Fischer noch zwei weitere ehemalige Groß Lafferder Handballtalente beim TSV Anderten im Einsatz. Dabei zeigten sich die Abwehrreihen der Anderter Gegner deutlich besser auf die Achse Langeheine-Donker vorbereitet. So ging das erste Spiel gegen Eintracht Hildesheim direkt mit 21:18 verloren. Damit war der zweite Aufstiegsplatz rechnerisch auf einmal für vier Teams in Reichweite – neben Anderten und Hildesheim auch in der von Aurich und Bissendorf. Zu den engen Spielen gesellten sich schnell eine große Spannung und immer wieder musste der Rechenschieber betätigt werden, um die neuen Ausgangslagen zu analysieren.

 

Einzig die Gäste mit der längsten Anfahrt (330 km) aus dem Erzgebirge und der TSV Anderten waren bereits am Samstag nach dem Auer-18:14-Sieg gegen Bissendorf sicher aufgestiegen. Trainer Braun gab indes sofort die Marschroute für das letzte verbliebene Spiel am Sonntag auf: „Jetzt wollen wir die perfekte Relegation spielen“ und beendete den Abend direkt nach Abpfiff mit Regenerationsübungen und einer Gegneranalyse. Anderten konnte aufgrund des direkten Vergleichs gegen Bissendorf (25:18-Sieg in der ersten Runde) nicht mehr von den Aufstiegsrängen verdrängt werden.

 

Für Sonntag gestaltete sich die Ausgangslage entsprechend wie folgt: Hätte der TV Bissendorf-Holte (4:4 Punkte) sein letztes Spiel gegen OHV Aurich (3:5 Punkte) gewonnen, wäre der Turnverein für die bundesdeutsche Relegationsrunde qualifiziert gewesen. Eintracht Hildesheim (3:5 Punkte) hätte nur bei einem Auricher Sieg die Chance auf die dritte Runde, während Aurich theoretisch einen Sieg mit mindestens 15 Toren Differenz gebraucht hätte. Es kam, wie es kommen musste: Eintracht Hildesheim gewann gegen TV Oyten klar und deutlich mit 27:20. Die Entscheidung musste im vorletzten Spiel des Tages fallen und war an Spannung kaum zu überbieten: Aurich und Bissendorf schenkten sich nichts und glichen in einem dramatischen Spielverlauf die jeweils andere Führung wieder aus. 40 Sekunden vor Schluss ging Aurich beim 20:19 in Führung – es sollte die entscheidende sein. Bissendorf verhaspelte zweimal in Folge den Ball und konnte nicht mehr ausgleichen. Ein Unentschieden hätte der Mannschaft aus dem Osnabrücker Land indes für die Qualifikation zur dritten Relegationsrunde gereicht. Durch die Niederlage hat sich Eintracht Hildesheim für diese qualifiziert, da sie im Vergleich zum OHV Aurich die bessere Tordifferenz hatten. Damit spielt Ende Juni der ehemalige Groß Lafferder Julian Fischer um die letzten Bundesligaplätze bei der bundesdeutschen Relegationsrunde.

 

„Nach zwei tollen Wochenenden möchten wir uns erstmal bei allen Helferinnen und Helfern bedanken. Ohne Euch hätten wir dieses Turnier nicht durchführen können“, betont Dennis Bühn vom Organisationsteam. 

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Veröffentlichung

Mo, 03. Juni 2019

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